Panetta EZB über Kryptos: Lost in Paradise!

EZB über Kryptos: Lost in Paradise! Das denkt Panetta über Kryptowährungen und Akteure am Markt!

In einer Rede von Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der EZB, bei einem Panel zur Zukunft von Krypto auf der 22 BIS Jahreskonferenz vom 23. Juni 2023 stand gleich zu Beginn die Überschrift: Paradise lost? Panetta berichtete dann in Basel vor ausgewähltem Publikum darüber, dass aus seiner Sicht Kryptowährung ihre Versprechen nicht einhielten und was man dagegen tun kann. Hier die Zusammenfassung der Rede von Fabio Panetta:

  • Panetta: Vision von digitalem Bargeld auf Basis von Kryptografie gescheitert
  • In Spitzenzeiten betrug das Kapital am Kryptomarkt über 2,5 Billionen Euro
  • Im Krypto Winter lag der Rückgang bei rund 2 Billionen Euro
  • Schätzungsweise verloren ¾ der Bitcoin-Nutzer zu diesem Zeitpunkt Verluste

Zukunft von Krypto-Assets unklar laut Panetta

Das System wurde durch die jüngsten Entwicklungen rund um die führenden Krypto-Börsen deutlich gemacht, so Panetta. Aus seiner Sicht wurde das System nur geschaffen, um der Zentralisierung des Finanzsystems entgegenzuwirken.

Dabei sei es aber selbst ausgesprochen zentralisiert. Aus diesem Grund der Einschränkung haben sich Kryptowährungen daher in eine schädliche Form verwandelt.

Wer sich gegen den Kapitalismus in seiner bisherigen Form auflehnen möchte, könnte dies mit Wall Street Memes tun. Der Krypto Pre-Sales hat schon fast 2/3 seiner Token im Vorverkauf an Anleger ausgeschüttet und nimmt mit humorvollen und ironischen Memes die Akteure der Finanzwelt auf die Schippe. Auch die EZB ist regelmäßig dabei, wie man auf Twitter verfolgen kann.

Heute werde ich behaupten, dass sich Kryptos aufgrund ihrer Einschränkungen nicht zu einer innovativen und robusten Finanzform entwickelt haben, sondern sich stattdessen in eine schädliche Form verwandelt haben. EZB

Panetta sieht das gesamte Ökosystem rund um digitale Assets und Kryptowährungen voller Marktversagen und negativer externer Effekte. Die würden weiterhin anhalten, wenn es nicht zu angemessenen regulatorischen Schutzmaßnahmen käme. Diese sind auch deshalb notwendig, weil Kryptowährungen sehr volatil sind und besonders empfindlich auf Veränderungen der Risikobereitschaft am Markt reagieren.

Kryptowährungen sind eine Form des Glücksspiel, so Panetta

Panetta empfiehlt, dass die Regulierungsbehörden strenge Standards entwerfen und für Kryptowährungen anwenden. Darüber hinaus sollten sie sich bemühen, die unsoliden Kryptowährungen als das zu behandeln, was sie sind, und zwar eine Form des Glücksspiels.

Als Folge dieser strengen Behandlung hofft man, dass die Akteure des Ökosystems mehr Anstrengungen unternehmen, um im Bereich der digitalen Finanzen einen echten Mehrwert zu bieten.

So einen Mehrwert finden Anleger derzeit unter anderem bei Chimpzee, einem neuen Meme Coin, der sich dem Tierschutz und Klimaschutz widmet und dafür 10 % seiner Token an Wohltätigkeitsorganisationen aus diesen Bereichen spendet. Bisher konnten schon 20.000 in Ecuadors Regenwald gepflanzt werden. Jetzt soll es verstärkt um den Schutz des Schwarzen Jaguars gehen.

Die Realität sieht laut Panetta so aus, dass unbesicherte Kryptowährungen keinen Einzug in die herkömmliche Rolle des Geldes gehalten hat. Dort ist das System so, dass Geld und Finanzen nicht ohne vertrauenswürdige Vermittler funktionieren.

Aber er wirft dem Kryptomarkt auch vor, dass sich die Akteure längst von ihrem ehemaligen Versprechen der vollständigen Dezentralität entfernt hätten und zunehmend auf zentralisierte Lösungen und Marktstrukturen setzen.

Das sagt Panetta noch über Kryptowährungen und den Kryptomarkt

Kryptowährungen sind:

  • ein Mittel zur Umgehung von Kapitalkontrollen, Sanktionen und Finanzregulierungen.
  • zu spekulativen Vermögenswerten geworden. Die Verwendung der Blockchain verhindert, dass Kryptos Ihrem Anspruch, die Rolle des Geldes zu übernehmen, gerecht werden.
  • auf Basis von Blockchains meist ineffizient, langsam und teuer.
  • ökologisch schädlich durch einen übergroßen CO₂-Fußabdruck.
  • durch den Proof-of-Work Validierungsmechanismus für den Einsatz im großen Maßstab unzureichend.
  • durch Off-Chain-Transaktionen über Drittplattformen in ihren Grundprinzipien gefährdet.
  • aufgrund ihrer Instabilität unsicher und in wesentlichen Teilen eingeschränkt.
  • ohne inneren Wert sowie ohne Deckungsreserven oder Preisstabilisierungsmechanismen.
  • von Natur aus volatil und daher als Zahlungsmittel ungeeignet.

Diese Risiken gehen von Kryptowährungen laut Panetta aus

Durch die Abkehr von seinem ursprünglichen Charakter der zentralisierten Organisationsformen, und typischerweise ohne behördliche Aufsicht, verursacht erhebliche Kosten und eine Reihe von Widersprüchen.

https://www.ecb.europa.eu

Die Abhängigkeit von Drittvermittlern hat außerdem dazu geführt, dass viele der Angebote immer noch unreguliert sind und das Marktversagen zu negativen externen Effekten geführt.

Stablecoins haben eine Schlüsselrolle beim Handel und der Liquiditätsbereitstellung auf dezentralen Finanzmärkten übernommen. Die Schwierigkeiten, mit denen prominenten Stablecoins im vergangenen Jahr konfrontiert waren, haben wahrscheinlich erheblich um spürbaren Abschwung der Märkte beigetragen, so Panetta weiter. Aus seiner Sicht ist die jederzeitige Rückzahlung zum Nennwert nicht garantiert, wie das letzte Jahr gezeigt hat.

Der Absturz der Krypto-Börse FTX schien zunächst ein Problem der Liquidität zu werden, doch der Kryptomarkt entwickelte sich rasch weiter. In der Folge kam es jedoch zu weiteren Insolvenzen. Unzureichendes Risikomanagement sowie die falsche Handhabung von Kundengeldern zeigte sich auch bei anderen Anbietern. Es kam zu weiteren Firmenschließungen und Verlust großer Mengen an Kundengelder.

Letztendlich zeigte sich, wie schnell das Vertrauen in die Branche schwinden könnte.

Ähnlichkeiten zum FTX-Fall lassen sich in den jüngsten Zivilklagen der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission gegen die größte verbleibende Krypto-Börse erkennen: Binance. In diesen Zivilklagen wird behauptet, dass der CEO von Binance und die Binance-Unternehmen in ein umfangreiches Netz aus Täuschung, Interessenkonflikten, mangelnder Offenlegung und kalkulierter Gesetzesumgehung verwickelt waren.

Sollten sich diese Behauptungen beweisen, wäre dies ein weiteres Beispiel für die grundlegenden Mängel des Krypto-Ökosystems. EZB

Die Krypto Industrie versucht zu wachsen, indem sie sich als Alternative zum Finanzsektor bewirbt. Und das ohne angemessene regulatorische Schutzmaßnahmen.

Was sagt die Öffentlichkeit zu Kryptowährungen?

Panetta geht davon aus, dass sich die öffentliche Meinung zu Kryptowährungen in drei Hauptvorschläge zusammenfassen lässt:

  1. Der Versuchung nicht nachgeben, Kryptowährungen öffentlich zu unterstützen
  2. Kryptowährungen angemessen und umfassend regulieren
  3. Der öffentliche Sektor muss zur Entwicklung zuverlässiger digitaler Abwicklungsanlagen beitragen

Stablecoins Zugang zur Bilanz der Zentralbank gewähren

Laut Panetta ist die Branche selbst schuld, dass es zu Versagen etwa in Form des FTX-Crashs kam. Schlüsselrolle übernehmen dabei die Stablecoins, da sie genauso wie andere Kryptowährungen unreguliert sind und das Marktversagen herbeigeführt hätten.

Die jüngsten Zivilklagen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Binance sind für Panetta ein weiterer Beweis dafür, dass es sich um eine kalkulierte Gesetzesumgehung und ein umfangreiches Netz aus Täuschen handelt, sofern die Vorwürfe wahr sind.

Krypto-Befürworter sollten sich daran erinnern, dass neue Technologie nicht automatisch finanzielle Risiken verschwinden lassen. Sie bleiben entweder bestehen oder verwandeln sich in eine andere Art.

Krypto-Assets lassen sich nicht in sichere Vermögenswerte umwandeln

Wichtige Zahlungsnetzwerke können die Verbindung zwischen Krypto-Assets und dem Finanzsystem festigen, führt Panetta weiter aus. Sie verfügen über einen großen Kundenstamm und einem gemischten Angebot aus Finanzdienstleistungen.

Hier sieht Panetta eine Verbesserung der Supportdienste für Krypto-Assets. Die jüngsten Pleiten der Silvergate Bank und der Signature Bank haben die Risiken für Banken deutlich gemacht, die mit der Beschaffung von Einlagen aus dem Kryptosektor verbunden sind.

https://www.ecb.europa.eu

Die Krypto Industrie strebt nicht nur danach, ihre Verbindungen zur traditionellen Finanzindustrie zu stärken. Ziel ist es auch, Zugang zum öffentlichen Sicherheitsnetz zu erhalten, von dem stark regulierte Finanzunternehmen profitieren

Zentralbanken entwickeln Innovationen

Panetta betont, man müsse der Versuchung widerstehen, Kryptowährungen öffentlich zu unterstützen. Stablecoins sollten demnach nicht von unregulierten Emittenten ausgegeben werden, sondern von Finanzinstituten des klassischen Sektors. Auch wenn es zunächst verlockend klingt, ihnen die Ausgabe von Stablecoins zu erlauben, wenn ihre Reserven bei Zentralbanken liegen.

Indem wir Stablecoins Zugang zur Bilanz der Zentralbank gewähren, würden wir die Bereitstellung von Zentralbankgeld effektiv auslagern. EZB

Die Souveränität der Währung und die Finanzstabilität sind dadurch gefährdet. So könnte ein Stablecoin beispielsweise das Fiat-Geld ersetzen, indem es das große Kundennetzwerk von Technologiegiganten wie Twitter oder Meta  nutzt, was weitreichende Folgen hätte.

Daher sollten Zentralbanken Vorsicht walten lassen und die Kontrolle über ihre Bilanz und die Geldmenge behalten. EZB

Fazit: Der Währungshüter hält sich mit Kritik und Skepsis gegenüber Kryptowährungen nicht zurück. Es ist verständlich, dass sich die EZB mehr Einflussnahme und strengere Regulierungen wünschen. Die dezentralisierte Alternative zum Fiat-Geld hält er für nicht widerstandsfähig und wirft dem gesamten Markt vor, von schlechten Akteuren umgeben zu sein.

Das sich zentralisierte Marktteilnehmer am Kryptosektor beteiligen ist aber nicht schlecht, sondern eher ein Weg in Richtung Sicherheit und Transparenz für Anleger. So müssen diese Anleger beispielsweise in der EU ab 2024 mit MiCA ein Whitepaper vorlegen.

Die Branche tut also bereits einiges, um für mehr Preisstabilität und Sicherheit zu sorgen. So sind beispielsweise neue Krypto Pre-Sales wie die von Wall Street Memes und Chimpzee an den Stablecoin von USDT gebunden, der sich an den US-Dollar als Leitwährung 1:1 gekoppelt hat.

Unter Umständen ist Ihr Kapital in Gefahr. Diese Webseite ist nicht für die Verwendung in Rechtsordnungen vorgesehen, in denen der beschriebene Handel oder die beschriebenen Investitionen verboten sind, und sollte nur von Personen und auf gesetzlich zulässige Weise verwendet werden. Ihre Investition ist in Ihrem Land oder Wohnsitzstaat möglicherweise nicht für den Anlegerschutz geeignet. Führen Sie Ihre eigene Due Diligence durch. Diese Webseite steht Ihnen kostenlos zur Verfügung. Wir erhalten möglicherweise Provisionen von den Unternehmen, die wir auf dieser Webseite anbieten.

Über die Autorin: Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung in den Bereichen Blockchain, Kryptowährungen und NFTs bieten ihr den perfekten Background, um über aktuelle Nachrichten und Entwicklungen an dezentralen und zentralen Finanzmärkten zu berichten. Seit mehreren Jahren investiert Stefanie in Kryptowährungen. Sie versteht die Herausforderungen und Chancen für Kryptotrader. Veröffentlichungen: https://de.cryptonews.com/editors/stefanie-herrnberger https://blockchain-technologie.digital/ https://www.facebook.com/groups/cryptonewsde/

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *